Die UBV und die Grundschule am Schlossberg – eine klare Entscheidung

Altstadtsatzung und Archäologie

Das Gesamtbild vom Erweiterungsbau auf der Nordseite vom bestehenden Schulgebäude am Schlossberg entspricht in den Umrissen der alten, abgerissenen Landesburg. Insgesamt ist das geplante Erscheinungsbild sogar etwas niedriger als es die Burg war.

Die Bodendenkmäler beziehen sich auf den gesamten Bereich des Schlossberges, egal auf welcher Seite gebaut wird. Mit dem Denkmalamt sind die eventuell nötigen Ausgrabungen der historischen Substanz besprochen worden. Mit größter Sorgfalt wird die geplante Baumaßnahme mit der Altstadtsatzung abgestimmt.

Übrigens, das Landesamt für Denkmalpflege hat dem Vorgehen bezüglich den Ausgrabungen bereits positiv zugestimmt. D.h. ein Baustopp aus Gründen der Bodendenkmalpflege ist nicht mehr möglich.

Stadtsilhouette auf dem Schlossberg

Die Bebauung der Nordseite lehnt sich direkt an den damaligen Burgplan an. Es ist eine Bereicherung für Landsberg, der nördliche Schulhausanbau fügt sich perfekt in die Silhouette ein. Im Sommerhalbjahr wird durch den vorhandenen Baumbestand die Nordseite kaum sichtbar sein.

Im Süden ist eine großzügige Parkanlage für die Schüler*innen und die Landsberger Bevölkerung geplant. Der Rundweg um den Schlossberg mit der Aussichtsplattform bleibt erhalten. Die denkmalgeschützten Keller, die bisher nur durch Bodenplatten abgedeckt sind, können sicher einmal restauriert werden und ggf. auch eine Gastronomie tragen, mit einer großartigen Aussichtsplattform für einen Bürgertreff.

Nachhaltigkeit und Energieverbrach

Die Schlossbergschule wird nach den neuesten energetischen Standards gebaut. Im Bereich Heizen erhält die Schlossbergschule die Klassifizierung eines Passivhauses. Durch die Nutzung der Wärme aus der Schlossbergtiefgarage mittels Wärmepumpen werden mit einem sonst nicht zu erreichenden Leistungsfaktor von 1 : 6 nur noch etwa 10 Kilowattstunden im Neubau und etwa 20 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr im Altbau benötigt.

Was braucht eine moderne Schule

Bisher sind die Schulkinder zum Teil in der Possinger Straße (9 Schulklassen) und am Spitalplatz (6 Schulklassen) untergebracht. Und beide Schulstandorte platzen aus allen Nähten, die Schülerzahlen werden sogar noch in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Eine gemeinsamer Schulstandort ist daher dringend erforderlich! Außerdem gibt es nur dann eine staatliche Förderung für den Schulhausbau, wenn an einem Schulstandort das komplette Summenraumprogramm erfüllt wird.

Zum Mittagessen müssen die SchülerInnen zurzeit in einem ehemaliges Klassenzimmer im 3-Schicht-Betrieb essen (Possinger Straße). Eine Mensa (mit abgetrennter Küche), die auch diesen Namen verdient, wird dringend benötigt, damit alle gemeinsam essen können. Gerade in Hinblick auf die gesetzliche Verpflichtung, bis 2026 allen Schulkindern einen Ganztagesplatz anzubieten.

Die Kinder brauchen auch beste Möglichkeiten, sich in der Schule (kleine Turnhalle) und im Freien zu bewegen, sich in der Schule auch mal außerhalb von Klassenzimmer und Mensa aufzuhalten, in Gruppen zu arbeiten. Sprich in Lerngruppen, in Lernoasen oder beim Freilernen. Und für die Pausen und zur Gestaltung des Nachmittags ansprechende Freiflächen im Süden zur Verfügung zu haben. Der klassische Frontalunterricht sollte bereits heute mehr und mehr der Vergangenheit angehören.

Fazit

Weil ihr Entwurf das alles am besten umsetzt, hat Frau Victoria von Gaudecker mit Hofstadt Architekten den Auftrag des Stadtrats zur Planung und Umsetzung der neuen Grundschule am Schlossberg erhalten. Dazu steht die UBV, ohne Wenn und Aber. Die Vorplanungen sind abgeschlossen, der Bauzeitenplan erstellt. Eine Abkehr von der Entscheidung bringt nicht nur erhebliche Schadenersatzansprüche mit sich, sondern die Planungen müssten alle von Neuem beginnen. Dies bedeutet mindestens eine Zeitverzögerung von zwei Jahren, in der die Versorgung der Schülerinnen und Schüler nicht gesichert ist – eventuell brauchen wir dann Container als Klassenzimmer.

Wie geht es weiter?

In der letzten Stadtratssitzung hat der Stadtrat mit großer Mehrheit ein Ratsbegehren beschlossen. Somit entscheiden die Landsberger*innen am Sonntag, den 4.12.22 beim Ratsentscheid, ob die Grundschule am Schlossberg mit nördlichem Anbau gebaut und der Siegerentwurf umgesetzt wird.

Sollte das gesetzlich erforderliche Quorum von 20 % der Wahlberechtigten nicht erreicht werden, behält der Stadtratsbeschluss zum Bau der Grundschule am Schlossberg mit nördlichem Erweiterungsbau Gültigkeit.

In diesem Sinne,

mit herzlichen Grüßen

Ihr Wolfgang Neumeier